Dr Johanna Budwig (1909-2003) zählte zu den führenden internationalen Autoritäten auf dem Gebiet der Biochemie von Fetten. Sie hatte Pharmakologie, Chemie und Physik in Münster absolviert und dann mit Doktor H.P. Kaufmann die Untersuchungen im Bundesforschungsinstitut für Fetten im Bereich Chemie von Fetten geführt. Die von ihnen ausgearbeitete Methode erlaubt uns sogar die kleinsten Fettmengen im Blut hinsichtlich des Gehalts von verschiedener Fettsäuren (gesättigten und ungesättigten) zu untersuchen. Das war entscheidend für die weiteren Untersuchungen von Dr Budwig. Sie wurde durch die Bundesregierung geschätzt und wurde zur Spezialistin für Fetten bei Gesundheitsdepartement. Das Ergebnis ihrer Forschungen über die Wirkung von gesättigten und ungesättigten Fetten auf die menschliche Gesundheit war die berühmte Budwig Diät (Öl-Eiweiß-Kost).
Entstehung und Charakteristik von Dr Budwig Diät
Dr Budwig hat die Öl-Eiweiß-Kost aufgrund von vielen Untersuchungen ausgearbeitet. Sie hat in vier Münstener Krankenhäusern mehrere tausend Blutproben untersucht und hat festgestellt, dass es viele Abweichungen betreffs der Fettsäuren gibt, vor allem EFA-Mangel. Die Zugabe von EFA zu Blut oder zur Patientenernährung verursachte die Normalisierung von Blutparametern und die Zellen wurden mit Sauerstoffen angereicht. Die Tatsache, dass die Zellensauerstoffmangel die Krebskrankheiten verursacht, hat schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts Otto Warburg, der Nobelpreisträger für Physiologie und Medizin bewiesen. Dr Budwig stützte ihre Diät auf die Mischung von Leinöl (das einen hohen Gehalt an ungesättigten Linolensäure hat) und Quark. Sie entdeckte, dass die Schwefelproteine im Quark die Aneignung von ungesättigten Fettsäuren erleichtern. Sie werden während des Mischprozesses wasserlöslich.
Die Budwig Diät hat eine positive Wirkung auf viele menschlichen Organe und Systeme, weil die Fetten eine relevante Rolle in unserem Organismus spielen. Die Basis der Budwig Diät bildet kaltgepresstes,hochlinoles Leinöl, mit hohem Gehalt an Linolensäure. Hinsichtlich der Herstellungsmethode war Leinöl für Dr Budwig wichtiger als Fischöl, weil Fischöl bei hohen Temperatur extrahiert wird, was die Zersetzung von wertvollen Omega-3-Fettsäuren verursacht. Auf dem Markt gibt es sehr viele Leinöle, die sich aber für die Budwig Diät nicht eignen, weil sie einen niedrigen Gehalt an Linolensäure haben (d.h. sie werden aus Leinarten hergestellt, die unter 10% Omega-3-Fettsäure haben), warmgepresst werden oder mittels verschiedener Chemiestoffen (keine Pressung) und Konservanten extrahiert werden.
Sehr wichtig neben dem Leinöl in der Budwig Diät sind auch die Sonnenbäder, weil dann die Vitamin D im Organismus entsteht. Das Sonnenlicht reguliert auch den Tagesrhythmus, was eine wichtige Rolle beim psychischen Wohlbefinden spielt. Die wohltuende Sonnenwirkung soll man während der Spaziergänge genießen (ca. 0,5 Stunde pro Tag).
Grundprinzipien der Budwig Diät
Die Basis in der Öl-Eiweiß-Kost bildet kaltgepresstes Leinöl, das anstelle anderer Fetten eingeführt werden sollte. Anderenfalls bekommt unser Organismus zu viele Kalorien, was zu Gewichtzunahme führen kann. Darüber hinaus kann das Fettenverhältnis gestört werden, wodurch die Diät-Wirkung reduziert werden könnte.
Leinöl soll in Form von einer Mischung von Leinöl und Quark gegessen werden. Diese Mischung dank dem Gehalt von Schwefelproteinen und ihrer Form erleichtert die Aneignung von Omega-3.
Dr Budwig hat empfohlen, zum Frühstück 2 El gemahlener Leinsamen mit 1 TL Honig zu essen. Öl-Eiweiß-Kost ist in ihrer strengen Form fleischlos, weil es sich im Fleisch viele gesättigten Fettsäuren befinden. Eine Ausnahme von diesem Prinzip bilden Fische, weil sie reich an ungesättigten Fettsäuren sind.
Personen, die die Budwig Diät zur Verbesserung eigenen Wohlbefindens anwenden möchten, können nur ihre Elemente nutzen und auf Fleisch nicht endgültig verzichten. Sie sollen aber das Industriezuchtfleisch eher vermeiden, da es sehr viele Hormone und Antibiotika enthält. Auch die Wurstwaren sind wegen des hohen Gehalts an Konservierungsstoffen nicht erwünscht, weil sie die Aneignung von Omega-3 durch Organismus hemmen.
Alle Produkte in der Diät müssen frisch sein. Es betrifft sowohl die Säfte, als auch die Speisen. Man soll die Essensreste nicht wieder aufwärmen. Man soll Saison- oder Gefriergemüse wählen und die Frühgemüse vermeiden, weil sie oft mittels Chemikalien angebaut werden. Nach der ersten Etappe der Leinöleinnahme 6-8 EL täglich (ca. nach ein paar Monaten) und Ergänzung von Omega-3 können die Personen, die auf der prophylaktischen Diät sind, die Leinölmenge reduzieren.
Zwischen den Mahlzeiten soll man mindestens dreimal pro Tag grüne Tees und Kräutertees wie Minztee oder Hagedorntee trinken (ausgeschlossen sind schwarzen und aromatisierten Tees). Dr Budwig empfieht auch den Verzehr von Bäckerhefen (Sacchromyces cervisiae), weil sie viel Kalium, Phoshpor, Magnesium und viele B-Vitamine enthalten. Man soll sie im warmen Wasser auflösen und trinken. Die Produkte der Milchsäuregärung wie z.B. Kefir, Sauermilch, Quark sind sehr wertvoll für unsere Gesundheit, weil sie leicht verdauliche Proteine und nützliche Bakterien enthalten.
Verbotene Produkte in der Budwig Diät
Zucker, darunter auch brauner Zucker, weil er alle natürlichen Prozesse stören kann, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Er erhöht auch den Triglyceridspiegel. Darüber hinaus ist die Glukose ein Brennstoff für die Entstehung von Krebszellen. Zucker kann man mit vielen natürlichen Produkten wie Honig und Traubensaft ersetzen.
Alle tierischen Fette, raffinierte Öle, Butter, Margarinen, weil sie viele schädlichen gesättigten Fettsäuren oder Transfetten enthalten
Zuckerhaltige Säfte und Getränke, weil sie eine große Menge von schädlichem Zucker und viele Konservierungsstoffe enthalten. Am besten sind frisch gepresste, hausgemachte Säfte
Fleisch (enthält schädliche Fette), vor allem Wurstwaren, die viele Konservierungsstoffe, Antibiotika und Hormone enthalten.
Weißbrot, weil es keine Ballaststoffe hat. Verzehr von Weißbrot erhöht den Blutzuckerspiegel und kann Diabetes verursachen.
Süßigkeiten, die viel Zucker und Fett einschließlich der gefährlichen Trans-Fettsäuren enthalten.
Alle künstlich konservierte Produkte. Konservanten behindern die Aufnahme von Omega-3 durch Organismus
Prinzipien der Budwigpaste
Die Quark-Leinöl-Creme ist ein Grundprodukt in der Budwig Diät. Die Schwefelproteine im Quark verursachen, dass die ungesättigten Bindungen der Fettsäuren mehr stabil sind und nicht so schnell zerfallen. Darüber hinaus die Verbindung von Fettsäuren und Schwefelproteinen erleichtert den Transport und Verarbeitung von Fetten im Organismus.
Einige Menschen haben Allergie gegen Milchprodukte und die anderen essen keine Milchprodukte (Veganer). Leider gibt es keine vollkommene Alternative für die Quark-Leinöl-Creme. Es besteht aber die Möglichkeit in manchen Fällen Quark zu ersetzen. Menschen, die Probleme mit Laktoseverarbeitung haben, können Hühnereiweiß statt Quark zu verspeisen. Das ist aber keine Lösung für Veganer. Aber hier gibt es einen anderen Ausweg – Haferkleie, Weizenkeime, gekochte und zerkleinerte Bohnen, auch Nüsse (z.B. Mandeln, aber keine Erdnüsse). Unten finden Sie das Rezept für die Vorbereitung der Quark-Leinöl-Creme.
Leinöl mit anderen Zutaten ca. 5 Minuten mixen. Nach der Zubereitung kann man die Quark-Leinöl-Creme bis 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Man kann sie mit verschiedenen Gemüsen oder Honig servieren oder beliebig würzen. Die Quark-Leinöl-Creme kann man allein verspeisen oder als Zugabe zu Salatsaucen verwendet. Es ist auch eine schmackhafte Basis für gesunde, zuckerlose Desserts. Die Creme muss kalt serviert werden. Man darf sie nicht kochen oder backen, weil dann die wertvollen Omega-3 oxidieren und zersetzen.
Rezept für die Budwig Creme (für 1 Tag pro 1 Person)
- 1 Portion Leinöl*
- 125 Gramm mageren Quark
- kleine Menge von zuckerfreien Naturjoghurt oder Kefir für bessere Konsistenz
Zubereitung:
Leinöl mit Quark und Joghurt ca. 5 Minuten mischen.
Leinölmenge für die Buwig Paste soll von Ziel der Ernährugnsweise und Alter abhängen:
*Personen, die auf der therapeutischen Diät sind, sollen 6-8 EL täglich einnehmen
*Personen, die auf der prophylaktischen Diät sind, sollen 2-4 EL täglich einnehmen
Leinölmenge für Kinder bis zum 13. Lebensjahr beträgt altersunabhängig 1-3 EL täglich
ACHTUNG!
Personen, die die Budwig Diät halten, sollen darüber ihren Arzt informieren. Diese Ernährungsweise bildet nur eine Alternative und ihre Anwendung soll kontrolliert werden.